Von Natur aus sind Pferde scheu und ängstlich. Das haben sie noch von ihren wilden Vorfahren. Damals, vor über 50 Millionen Jahren sahen sie noch ganz anders aus. Die ersten Pferde, die „Urpferdchen“, waren kleine Tiere von der Größe eines Hasen oder Hundes. Sie lebten in den Wäldern und Sümpfen Europas, Asiens und Nordamerikas. Weil sie so klein waren, konnten sie sich gut vor Feinden verstecken.
 

Im Laufe der Zeit veränderte sich jedoch das Klima und damit die Landschaft. Weil es immer weniger Wälder gab, fehlte den kleinen Pferden der Schutz. Sie entwickelten sich nun im Laufe von Tausenden von Jahren zu größeren und schnelleren Pferden. Vor allem ihre Beine wurden immer länger. So konnten sie besser flüchten und größere Strecken zurücklegen. Sie schlossen sich zu Herden zusammen und zogen hinaus in die Steppen. Noch heute sind Pferde Herdentiere. Ein Pferd, das allein lebt ist unglücklich. Eine Herde wird meist von einem Leithengst angeführt. Die Gemeinschaft bietet allen Tieren Schutz vor Angreifern.

Pferde sind ausdauernde und schnelle Läufer, die bis zu 12 Stunden ununterbrochen laufen können. Sie werden bis zu 70 km/h schnell. Die kräftigen Muskeln am Hinterteil und den Oberschenkeln sind sozusagen der Motor. Das Zusammenspiel von Vorderbeinen und Brustkorb sorgt dafür, dass sie beim Laufen nicht aus der Puste kommen. Denn die Bewegungen der Vorderbeine unterstützten das Atmen. Ein- und Ausatmen erfolgt im Rhythmus der Schritte.
 

Es gibt drei so genannte Grundgangarten, die Pferde von Geburt an beherrschen: Bei der langsamsten, dem Schritt, hebt das Pferd die Füße nacheinander an und setzt sie wieder auf. Etwas zügiger ist der Trab. Dabei gehen gleichzeitig zwei Beine nach vorne und das Pferd schwebt für einen kurzen Moment in der Luft. Der Galopp ist die schnellste Gangart, bei dem sich das Pferd springend fortbewegt. Dazu können noch andere Gangarten antrainiert werden. Scheibar perfekt in der Dressur der Pferde sind die Reiter der Spanischen Hofreitschule. (s.Foto) Allerdings lernen Pferde auch sehr schnell, sie haben ein gutes Erinnerungsvermögen und merken sich wenn sie gelobt oder getadelt werden.

Die meisten Reitpferde kommen auf einem Gestüt zur Welt. Nach etwa einem Jahr Tragzeit werfen Stuten ihre Fohlen. Die Neugeborenen können schon nach einer halben Stunde auf ihren vier Beinen stehen. In den ersten Wochen ernähren sie sich von der Milch der Stute. Später fressen sie Heu, Blätter, Gras oder Hafer und Pellets. Pellet ist gepresstes Heu, angereichert mit Mineralien und Körnern. Karotten und Äpfel sind besondere Schmankerl.

Pferde können besser sehen, hören und riechen als wir Menschen. Die Nase eines Pferdes heißt Nüstern. Sie sind sehr empfindlich. Bevor sie fressen, riechen Pferde erst, ob es auch das Richtige für sie ist. Und sie ertasten damit, wo sie abbeißen sollen.

Mit ihren Augen sehen Pferde alles vergrößert und sie haben fast eine Rundumsicht. Sie müssen den Kopf nicht drehen, um zu sehen, was neben ihnen passiert. Aber sie sehen nicht besonders scharf. Dennoch bemerken sie jede kleine Bewegung. Nur genau hinter ihrem Rücken sehen sie nichts. Das macht Pferde dann auch besonders nervös.
 

Ihre Ohren können sie unabhängig voneinander nach vorne oder hinten drehen. Mit diesen beweglichen Ohren können Pferde sehr leise Geräusche aus allen Richtungen hören. An den Ohren lässt sich auch die Stimmung eines Pferdes erkennen. Sind beide Ohren nach vorne gerichtet, ist es aufmerksam und interessiert. Ein Ohr vorne und eines hinten signalisiert Unsicherheit und beide hinten Ärger.

Wer sich also einem Pferd nähert, sollte das ruhig und langsam tun. Er sollte Respekt vor dem Tier haben, es anschauen und genau aufpassen, wie das Pferd seine Ohren stellt. Und eine Karotte oder einen Apfel, auf der flachen Hand vor dem Maul serviert, mag jedes Pferd als kleinen Leckerbissen!

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